Bayerischer Wald

 

Publizieren kann schmerzhaft sein – Erfahrungen eines E-Book-Autors

Erschienen am 29.10.2013 um 22:12 Uhr

Publizieren kann schmerzhaft sein – Erfahrungen eines E-Book-Autors

E-Books boomen, der Markt entwickelt sich dynamisch. Das zeigt eine aktuelle Studie des Börsenvereins. 2,4 Prozent Umsatzanteil am Publikums-Buchmarkt hört sich verschwindet gering an, doch dies hat sich innerhalb von zwölf Monaten verdreifacht. Rund 120.000 deutschsprachige Titel sind verfügbar. Bereits in diesem Jahr sollen E-Books mit rund 300 Mio. € Umsatz zum Verlags-Business beitragen. Unzählige selfmade Autoren schreiben fleißig an ihren Werken und veröffentlichen auf Portalen wie z.B. neonbooks, ein Projekt der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Dort sind allein 25.000 Autoren registriert, kämpfen darum, dass ihre E-Books nicht in den Weiten des Internetuniversums verschollen gehen. Wir sprachen mit dem Berliner Autor Michael R. Richter, der Anfang September seinen grotesken Erstlingskrimi „Zehn kleine Sylterlein“ auf neobooks veröffentlichte und fragten nach seinen Erfahrungen.

Was bewegte Sie Ihren Krimi als E-Book zu publizieren?

Mein Krimi hat schon fast zehn Jahre auf den Buckel. Damals zeigte kein Verlag Interesse. Ich war aber immer überzeugt von dem Titel. Erst heute bieten Selfpublishing Modelle wie neobooks Autoren die Chance simpel und schnell zu publizieren und mit ihren E-Books auf zahlreichen Online-Portalen kaufbar zu sein. Bei mir zieht der Titel „Zehn kleine Sylterlein“ die Leser an, löst gleich ein Bild im Kopf aus. Gleich zu Start war das Buch gut vier Wochen in der Top 100 Indie Charts bei neobooks.

Vermissen Sie nicht die Möglichkeiten, die ein professioneller Buchverlag bietet?

Jeder Autor hat den Traum, dass sein Werk irgendwann gedruckt vorliegt, er darin blättern und Signierstunden geben kann. Sicher, die Vertriebsstrukturen eines Verlags sind schätzenswert, doch das Nadelöhr Lektorat verhindert auch zahlreiche an sich gute Bücher. neobooks bietet Selfpublishing-Schreiberlingen sich auszutesten. Ein gutes Gefühl plötzlich bei amazon, Thalia oder Weltbild gelistet zu sein und erste Rezensionen der Käufer zu lesen. Allerdings überschätzen zahlreiche Autoren, die Auffindbarkeit des Werkes. Das kann schmerzhaft sein.

Was meinen Sie mit „schmerzhaft“?
Sie müssen sich vorstellen, dass Autoren monatelang, wenn nicht teilweise jahrelang, an einem Buch schreiben, viel Herzblut und Erwartung reinstecken, dann stolz veröffentlichen und feststellen, dass kaum Verkäufe folgen. Zwar wird viel Zeit ins Schreiben, Lektorieren und ins Cover gesteckt, aber die alte Weisheit „tue Gutes und rede darüber“ wird unterschätzt. Die Frustrationsgefahr ist hoch. Privatautoren können nicht viel Geld in ihr Werk investieren. Und von dem wenigen gehen laut einer aktuellen Umfrage nur acht Prozent in Marketing und PR. Da hilft nur Selbsthilfe weiter.

Das Marketing steuern Sie selbst?
Ich habe den Vorteil, dass einen Marketing-Hintergrund habe. Als erstes habe ich den Krimi in öffentlich zugänglichen Literaturwebseiten eingetragen, habe mit der Sylter Onlinepresse Kontakt aufgenommen und um erste Berichte und Interviews gebeten. Mit einigen schönen Ergebnissen. Mittlerweile habe ich die Facebook-Seite „Sylt Zartbitter“ aufgebaut, die Wissenswertes wie Kurioses über die Insel berichtet und natürlich auch „Zehn kleine Sylterlein“ promotet. Aber so einfach kommt man nicht auf vernünftige Follower-Zahlen. Das braucht Zeit.

Glauben Sie, dass man ernsthaft davon leben kann?
Das Glück ist nur sehr, sehr wenigen vergönnt. Über 60 Prozent machen weniger als 100 € Umsatz im Monat. Bei der niedrigen Preisbildung von No Name Autoren müsste ich Tausende E-Books jeden Monat verkaufen, um halbwegs davon existieren zu können. Aber als Nebenerwerb ist das ein nettes Zubrot. Allerdings, wenn ich an die geopferten Stunden denke, ist das mehr als Selbstausbeutung, aber Träume träumt man ja gerne.

Sind Ihnen auch Fehler unterlaufen?
Natürlich. Zwar stand das Manuskript schon lange und ich habe es in den letzten Monaten überarbeitet und aktualisiert. Ich hätte es aber nochmal Korrekturlesen lassen sollen. Käufer meckern über Schreib- und Flüchtigkeitsfehler. Außerdem war ich „heiß“ darauf zu publizieren und habe viel zu schnell ein Cover mit schlechter Bildqualität gestaltet. Aber es sollte einfach online gehen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?
Ich bin ja noch ein blutiger Anfänger im Krimischreiben, hoffe aber dass „Zehn kleine Sylterlein“ weiter aufsteigt. Mein Traum wäre eine gedruckte Ausgabe. Außerdem schreibe ich an dem Folgekrimi „Killness“. Es geht um eine Mordserie in Sylter Wellness-Einrichtungen. Erstaunlich, welche tödliche Wirkung Heilmittel bei Überdosierung entfalten.

„Zehn kleine Sylterlein“ ist im Web bei neonbooks.com, thalia.de, amazon.de zu finden

Quellen:
Von der Perspektive zur Relevanz. Das E-Book in Deutschland, MVB Verlag 2012
Self Publishing in Deutschland. Eine umfassende Studie. Hilke-Gesa Bußmann und Matthias Matting, neobooks Verlag, 2013

Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/sylt-zartbitter/news/2324 sowie https://www.facebook.com/berlin.zartbitter.

Über varynet:
Der Autor Michael R. Richter, Jahrgang 1961, ist seit über zwanzig Jahren leidenschaftlicher Sylt-Fan, regelmäßig auf der Insel, genießt die entspannende Weitläufigkeit der Insel, aber auch das pralle Leben in Westerland, das gelegentlich wie die kompakte Miniaturausgabe einer Großstadt wirkt. Der Autor ist gelernter Kommunikationswirt sowie Marketingfachmann und schreibt gerne Grotesken über die kleinen aber bemerkenswerten Ereignisse im Leben.

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