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Erschienen am 26.11.2014 um 09:08 Uhr
Ist die Flucht nach dem Streit mit dem Chef ein fristloser Kündigungsgrund?
Darf der Arbeitgeber die außerordentliche fristlose Kündigung aussprechen, wenn der Mitarbeiter nach einem heftigen Streit die Arbeit verlässt?
Dies hatte nun das Arbeitsgericht Berlin zu entscheiden (Az.: 28 Ca 4449/12), wie der Wiesbadener Rechtsanwalt Cäsar-Preller erläutert.
In dem verhandelten Fall hatte eine Floristin im hinteren Raum des Blumengeschäftes ein Brötchen gegessen. Der Arbeitgeber kam hinzu und forderte sie auf, dass essen einzustellen und wieder in den Verkaufsraum zu gehen. Hierüber kam es zum Streit, wobei der Arbeitgeber die Situation weiter anheizte. Darauf verließ die Arbeitnehmerin ihren Arbeitsplatz wutentbrannt.
Für dieses Verhalten erklärte der Arbeitgeber die fristlose Kündigung.
Dies hielt das Arbeitsgericht nun für übertrieben, erklärt der Rechtsanwalt Cäsar-Preller. Eine außerordentliche fristlose Kündigung wäre nur gerechtfertigt gewesen, wenn in dem Verhalten der Frau eine beharrliche Arbeitsverweigerung zu sehen gewesen wäre.
Dies sah das Gericht aber nicht, sondern ging davon aus, dass die Angestellte keine Möglichkeit gehabt hat, eine klare und besonnene Entscheidung zu treffen, erläutert Cäsar-Preller das Urteil weiter. Außerdem hätte der Arbeitgeber die Pflicht gehabt, den Konflikt nicht anzuheizen sondern zu entspannen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass nach einem Konflikt mit dem Chef der Arbeitsplatz grundsätzlich verlassen werden darf, warnt Cäsar-Preller, jedoch sind damit die Gründe für eine außerordentliche fristlose Kündigung erneut gestiegen.
Joachim Cäsar-Preller
Uhlandstr. 4
65189 Wiesbaden
0611 45023-0
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caesar-preller.de
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