Bayerischer Wald

 

Bayern macht Schule

Erschienen am 16.06.2008 um 08:44 Uhr

Direktorenvereinigung der bayerischen Gymnasien tagte - Ministerialrat Drauschke: "Sich aktuellen Anforderungen anpassen"

Von Norbert Peter
Freyung. "Ob nun G 8 oder nicht, die Gymnasien werden sich wohl künftig nicht allein den Traditionsfächern widmen können, sondern Wissen und Können vermitteln müssen, was die Wirtschaft erwartet und braucht." Das war die Kernaussage beim Treffen der bayerischen Direktorenvereinigung der bayerischen Gymnasien für aktive und ausgeschiedene Schulleiter, die in Freyung durchgeführt wurde.
Klaus Drauschke betonte als Leitender Oberstudiendirektor und Ministerialbeauftragter der Gymnasien in Niederbayern in der Aula des Freyunger Gymnasiums, das vergangene Jahr habe sich als Lehrjahr gezeigt, das nicht als Meisterstück bezeichnete werden könne. Die Epoche des achtjährigen Gymnasiums habe zwar die Schullandschaft verändert, "aber so, wie wir es Schulleiter eigentlich nicht wollten".
Trotz des Weiterbildungskonzeptes, das Türen für Neuerungen öffnete, trägt Niederbayern die "rote Laterne" auch bei Ballungsräumen wie Landshut in der Quote der Schulübertritte ab der 4. Klasse der Volksschulen. Die Übertritte sind bayernweit mit 37 Prozent taxiert, Niederbayern schafft 31 Prozent. Das bedeute für das künftige Schuljahr, dass in Niederbayern wohl zwei Klassen gestrichen werden müssten.
Viele, die nicht übertreten, gehen damit der Gesellschaft verloren wie auch das geistige Potenzial. Drauschke rechnet vor, das es bis zum Schuljahr 2025/2026 etwa 22 Prozent weniger Gymnasiasten geben werde. Davon blieben sogar Ballungsräume wie Landshut nicht verschont. Schon jetzt gegensteuern müsse laut Drauschke die Vorgabe sein, da auch viele, die vom Gymnasium an der Hochschule weiterlernen, ihr Studium abbrechen. Dies sei ein Zeichen dafür, eingefahrene Gleise auszuwechseln, neu zu verlegen und an die aktuellen und künftigen Anforderungen an das "Serviceunternehmen Schule" anzupassen.
Sich an dem orientieren, was die Wirtschaft an Experten der Zukunft benötigt und ganz genau darauf hinschauen. Ministerialbeauftragter Klaus Drauschke, ein sportlicher Kämpfertyp, der vor Jahrzehnten als Volleyballspieler beim TSV 1860 München zu deutschen Meisterehren kam und auch in der deutschen Nationalmannschaft spielte, erklärte, Erhebungen zufolge legen die Wirtschaftsunternehmen großen Wert auf die Kompetenzen Teamfähigkeit, selbstständiges Arbeiten, Fachwissen, Entscheidungsfähigkeit. Erst an hinterer Stelle rangieren die Noten, die vergeben werden.
Darauf sollten die unterrichtlichen Aspekte aufgebaut und von den Schulleitern im Auge behalten werden, meinte Drauschke. Auch vor dem Hintergrund, dass damit die Bildungslandschaft verändert werde. Doch letztlich gehe es auch darum, Gymnasiasten den Weg in das Berufsleben zu ebnen.
Landrat Ludwig Lankl erklärte, der aufgezeigte Weg sei richtig und zukunftsfähig. Vorhaben sollten konsequent umgesetzt werden, "was aber am Gymnasium in Freyung mit Schulleiter Wolfgang Redel und dem erfahrenen Lehrekollegium kein Problem sein dürfte". Lankl verwies auf die Investitionsbereitschaft des Landkreises Freyung-Grafenau, der im Jahr 2000 ein 50-Millionen-Paket für die Sanierung der weiterführenden Schulen im Landkreis auf den weg gebracht hat.
Freyungs Bürgermeister Olaf Heinrich, früher selbst Gymnasiast an der Freyunger Schule, dankte für die Abhaltung des Treffens in Freyung. Die Stadt sei ein schulischer Standort, der sich aber auch Gedanken über die Zukunft der Schüler im Hinblick auf die sinkenden Schülerzahlen mache und sich auch nicht scheue, bei den heranführenden Einrichtungen neue Wege zu gehen.
Direktorenvereinigungs- Vorsitzender Günther Kratzer freute sich, dass die Bundesregierung die Bildungspolitik in den Mittelpunkt rückt. Zu den oft zitierten Belastungen der Schüler durch die Schule erklärte Kratzer, dass diese Belastung wohl mehr auf die stundenlangen Computerspiele, Medien und dergleichen zurückzuführen sei. Die "schulische Belastung" könne auch eine Ausrede sein, um Jammern zu können. "Schule darf auch ruhig Anstrengung sein, da Werte für das Leben und den Beruf vermittelt werden, mit dem man letztlich sein finanzielles Einkommen sichern kann". Kratzer schlug vor, auch Lehrer der 5. Klassen der Volksschulen an Gymnasien einzusetzen, um Übertrittsschülern in den neuen Lehrerfahrungen ein hilfreicher Partner zu sein.
Schüler sorgten für das Rahmenprogramm
Schulleiter Oberstudiendirektor Wolfgang Redel stellte unter dem "Himmelszelt" der neuen Aula Freyung als Stadt vor, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann und mit den "Goldenen Steigen" Grenzerfahrungen erlebte. Dabei sei auch die Musik nicht zu kurz gekommen. Wie bei dem Treffen, in dem das Bläserquartett und das Flötenterzett des Gymnasiums unter Leitung von Claudia Blanche, der Grundkurs Musik unter Klaus Bachhuber und die Schulband unter Stefan Heigl die musikalischen Töne anschlugen mit Stücken wie "Willkommen", "Conchita", "Ring of Fire". Zudem zauberte Franz Seidl beim Kartenspiel und bei den Bechern mit dem verschwundenen Wasser einige Tricks aus dem Hut.
Im Rahmenprogramm wurde die Glashütte Weinfurtner besichtigt wie auch das Schramlhaus. Davon waren Niederbayerns Gymnasien-Direktoren hellauf begeistert und Bürgermeister Olaf Heinrich konnte sich freuen, wichtige Einrichtungen in der Stadt für derartige Anlässe anbieten zu können.

 

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