Bayerischer Wald

 

"Ausgedacht, aufgeschrieben, Bilder gemalt"

Erschienen am 12.01.2016 um 17:39 Uhr

Bilderbuchautor zu Gast an der Grundschule

Reisbach. (mb) „Macht Dir das Schreiben immer noch Spaß?”, „Wie lange dauert es, bis ein Buch fertig ist?” Viele Fragen wollten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule beantwortet wissen, als sie Autor Andreas Dietz am Dienstag und Mittwoch in Reisbach und Oberhausen zu Gast hatten. Vor allem die „Kröti”, die in mehreren Büchern die Hauptrolle spielt, ist bei Kindern aber auch Lehrerinnen recht bekannt.
So erfuhr der Bilderbuchautor und Illustrator, dass eine Lehrerin an der Reisbacher Schule sogar ihre Zulassungsarbeit über das Buch „Kröti und der Zauberwald” schrieb, an anderer Stelle ein Theaterstück daraus inszeniert wurde oder dass ein Mädchen beim Sommerfest im Kindergarten schon die „Kröti” spielen durfte. Eine Schülerin hatte sogar ein Buch von Andreas Dietz mitgebracht, das er gerne signierte.
Den Kontakt stellte Konrektorin Karin Lammer her, die diese Autorenlesung organisierte, wobei der Elternbeirat und der Grundschul-Förderverein finanzielle Zuschüsse gewährten. Langweilig war diese Autorenlesung keinesfalls. Vielleicht auch deshalb nicht, will es viel mehr ein Erzählen des Autors, ein gegenseitiges Gespräch war und sogar ein praktischer Anschauungsunterricht, wie auf einem leeren Blatt Papier mit geschickten Holzmalstiften zauberhafte Bilder entstanden.
„Ausgedacht, aufgeschrieben, Bilder gemalt und zuletzt in die Druckerei”, so brachte Andreas Dietz seine Arbeit als Bilderbuchautor auf einen Nenner. Aber, es gibt auch andere Bücher, die er lediglich illustrierte.

Auf die eingangs erwähnte Frage, wie lange es denn dauert, bis ein Buch fertig ist, erläuterte der Passauer, dass es schon einiges an Geduld brauche. Sein neues Werk, „Das Geheimnis der Dinosaurier” kommt hoffentlich rechtzeitig zur Buchmesse in Leipzig Anfang März auf den Markt. „Dabei ist es ziemlich genau ein Jahr her, dass ich mit der Geschichte fertig war.” Auch gehe etwa die selbe Zeit voraus, bis eine Buch geschrieben ist. Wenn ihm was einfalle, ist es oft nicht zum richtigen Zeitpunkt. Damit er die Ideen behalte, helfen ihm kleine Notizen über die Runden. Hat er die Geschichte zum ersten Mal geschrieben, lasse er sie einige Tage liegen, betrachte sie so, als ob er sie noch nie gelesen hätte, schreibe nach Bedarf um und wiederhole den Vorgang einige Male, bis er zufrieden sei, dann beginne die Aufgabe des Lektors. Andreas Dietz hingegen greife dann zu Papier und Stiften und male die Bilder, die bereits in einem Kopf vorhanden sind, zur Geschichte.

Selbstverständlich lernten die Kinder auch eines seiner Werke kennen. In den Klassen 1 und 2 beschäftigte man sich mit „Kröti und das Drachenfest”, in 3 und 4 mit „Kröti und die Zauberblume”. Die Bilder der jeweiligen Geschichte waren bei seinen Lesungen auf großen Tafeln zu sehen. Somit konnte Andreas Dietz auf die Kinder zugehen, er ließ die Figuren lebendig werden, sprach die Schüler direkt an und bezog sie ins Geschehen mit ein. Ja, einige durften sogar kurze Rollen übernehmen. Und sogar ein Zaubertrank wurde hergestellt, den die Buben und Mädchen probieren konnten oder sie rochen am Duft der Zauberblume. Am Ende der Lesung stempelte der Bilderbuchautor für jedes Kind ein Bild von Kröti zum Ausmalen. Diese waren begeistert von der lebendigen Autorenlesung, die nichts damit zu tun hatte, dass sie jemandem gegenüber saßen, der sein Buch aufklappt und zu lesen beginnt.

Andreas Dietz, geboren in Grafenau, lebt und arbeitet seit 1980 in Passau und hat beruflich bereits ein breites Spektrum abgedeckt. Zunächst Referent für katholische Jugendarbeit, entschloss er sich zum Studium der Versorgungstechnik und Sozialpädagogik. Während seines Studiums arbeitete er als Redakteur und Moderator beim Lokalradio. Mehrere Jahre leitete er eine Behinderteneinrichtung, arbeitete als Pädagoge in einem Heilpädagogischen Kinderheim sowie als Lehrer für Erzieher/innen an der Fachakademie für Sozialpädagogik und war freiberuflich in der Erwachsenenbildung tätig. Derzeit ist er noch bei einem Bildungsträger in flexibler Teilzeit angestellt. Seit 1995 intensivierte er seine künstlerischen und schriftstellerischen Arbeiten. 1998 wurde er mit dem Förderpreis des Kulturvereins Freyung-Grafenau e. V. ausgezeichnet.

Quelle: GS Reisbach

 

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